Vorher-Nachher

Das pralle Leben

Familiengärten, Wassergärten

In Salez im St. Galler Rheintal hat sich Familie Schadegg mitsamt Hund und Pferden ihren Naturgartentraum erfüllt. Der Schwimmteich ist zum Mittelpunkt des Gartenlebens geworden – manchmal wird das Baden darin zur Mutprobe.

Wer Fabiennes Garten an einem Hochsommertag besucht, trifft auf gleissendes Gold. Dann wiegt sich das Johanniskraut schwer mit Blüten, die Echinaceen recken die purpurnen Köpfe empor, zwischen den Ästen der Trauerweide knüpfen Spinnen glänzende Netze. Manchmal ist ein leises Schnauben zu hören – Fabienne besitzt vier Pferde und vier Ponys, das älteste 31 Jahre. Als Reitpony für Töchterchen Yara ist es noch immer im Einsatz. Die ganze Familie reitet mit Leidenschaft, Fabienne, ihr Partner Matthias und die ältere Tochter Lia bestreiten aktiv Turniere.

2011 hatte die Familie das Grundstück gekauft und das Haus gebaut. Wie so oft bei Neubauten, wurde auch bei dieser die Aussenraumgestaltung erst einmal aufgeschoben. Zunächst galt es für die Kinder und die Pferde zu sorgen; auch das Budget liess für den Moment keine grossen Sprünge zu. «In den ersten Jahren war der Garten einfach eine Wiese», erzählt die Lehrerin. Aber sie hatte Ideen, wollte unbedingt einen Naturgarten mit Schwimmteich – inspiriert vom Garten der Mutter, einer begeisterten Naturgärtnerin. Zehn Jahre nach Einzug war es so weit. «Ich suchte im Internet nach Naturgartenbauern in der Nähe – und stiess auf Winkler Richard Naturgärten.»

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Eine Kindheitserinnerung
Eineinhalb Monate dauerte der Bau. Heute markieren Wildsträucher, Holz- und Steinhaufen das südwestliche Ende des Grundstücks. Den Übergang zum Schwimmteich bildet ein bogenförmiges Mäuerchen aus Naturstein. Hier steht eine grosse Trauerweide, zu der Fabienne einen besonderen Bezug hat. «Sie erinnert mich an meine Kindheit. Ich liebe ihren lichten Schatten und die Geborgenheit, die sie ausstrahlt.» Zudem war der Baum ein Geschenk von Arbeitskollegen. Das elegante Gehölz rahmt nach Süden den Schwimmteich ein. Ostwärts umschliesst eine Sträuchergruppe neben einer Grillstelle den Garten, westwärts eine Aussendusche, ein Regal für Holz aus Cortenstahl, charmant mit kleinblütigen Rosen überwachsen, sowie ein Terrassenkorb. Und überall Stauden, Wildpflanzen, kleine Blütchen, die zwischen Steinplatten emporgucken.

Ist es warum genug, sind die Töchter Lia und Yara stets am und im Schwimmteich anzutreffen. Aber der Wasserspass ist nicht saisongebunden. «Als Mutprobe springen mein Sohn Andri und seine Kollegen auch mal im Winter in den Teich», erzählt Fabienne. Sie selbst auch einmal. «Es war sehr erfrischend!» Manchmal beobachtet sie Krähen, wie sie über die im Teich eingelassenen Trittsteine hüpfen, und hört das Blubblubblub der ins Wasser springenden Frösche. Eine Ringelnatter wohnt im Steinhaufen, einmal hatte sie sogar einen Eisvogel gesehen – und auch Wiedehopfe. Das erfreut Fabienne an ihrem Garten am meisten: «Dass es überall summt und wir rundum am prallen Leben teilhaben dürfen.»

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